Ostfalia-Verl.

1980 gründeten Gerhard Brunke und Jürgen Schierer den Ostfalia Verlag mit Sitz in Lehrte und Peine. Nach dem Ausscheiden von Gerhard Brunke war Peine der alleinige Firmensitz.

Der Verlag war gedacht zur Veröffentlichung von plattdeutscher und regionaler Literatur aus dem südlichen Niedersachsen. Die bestehenden plattdeutschen Verlage, alle im nördlichen Niedersachsen, Hamburg und Schleswig-Holstein zu Hause, wollten sich mit dem ostfälischen Platt, wie es im südlichen Niedersachsen gesprochen wird, nicht abgeben, da der Markt für plattdeutsche Bücher ohnehin nicht sehr groß und einträglich ist. Darum also wurde der Ostfalia Verlag gegründet, als Podium für Literatur im ostfälischen Platt. Bald kam auch hochdeutsche Literatur aus der Region Südniedersachsen hinzu.

Die aus vier dicken Bänden bestehende Reihe Ostfälisches Platt war eines der ersten Projekte des Verlages. Sie repräsentieren, was in den letzten 100 Jahren, zum Teil auch noch früher, an plattdeutschem Schrifttum in ostfälischer Mundart geschrieben worden ist. Inzwischen sind die vier Bände “Twischen Bronswiek un Hannower”, “Twüschen Hameln un Chöttingen”, “Twüschen Hilmessen un Ganderssen” und “Twischen Harz un Madeborch” zu Standardwerken geworden.

Durch die “Wende” 1989 wurden wir erst richtig gewahr, dass das ostfälische Mundartgebiet viel größer ist. Das nördliche Sachsen-Anhalt mit der Magdeburger Börde, mit dem Gebiet um Halberstadt und mit dem Nordharz um Wernigerode, Blankenburg und Thale gehören dazu. Welch eine Bereicherung! Zumal es in diesem Gebiet eine Reihe guter Autorinnen und Autoren gibt. Seither ist auch das Schrifttum aus diesem Bereich in unserem Verlag vertreten.

Jetzt denkt der langjährige Leiter des Verlages, Jürgen Schierer, ans Aufhören und möchte gerne einen Nachfolger finden. Aber wer ist schon bereit, wie er alles in einem zu sein: Lektor, Setzer, Korrektor, Herausgeber, Vertriebsleiter und Bote! Nebenbei auch noch Autor. (Nur die Buchhaltung macht er nicht selber). Und alles das in ehrenamtlicher Tätigkeit, denn der Verlag ist ein ständiges Zuschußgeschäft. Ja, wer? Bisher hat sich noch niemand gefunden.

Plattdeutsche Literatur des Verlages in der PBB: